Johann Peter Melchior gilt als einer der produktivsten und erfindungsreichsten Porzellanplastiker Deutschlands. Geboren 1747 in Lintorf, kam er als junger Bildhauer an den Hof des Mainzer Fürstbischofs Emmerich Josef von Breidbach zu Bürresheim, der ihn zum Modellmeister der fürstbischöflichen Porzellanmanufaktur in Höchst berief. 1779 wechselte Melchior an die Manufaktur Frankenthal und kam schließlich 1797 nach Nymphenburg, wo er 1825 verstarb.
Das Museum Ratingen verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Werken J. P. Melchiors, die in einer Dauerausstellung präsentiert werden und bei den Besuchern großen Anklang findet.
Die Figurengruppe „Schlummer der Schäferin“ ist ein Hauptwerk seiner frühen Schaffenszeit
und ein zentrales Stück der Sammlung. Es steht noch ganz im Geiste des Rokoko und dessen Begeisterung für Schäferspiele als Ausdruck ungezwungener Vergnügungen. Die von Melchior hinzu komponierte Grasnarbe verweist aber bereits auf seine späteren, der Naturbeobachtung verpflichteten Entwürfe.
Bereits während des Entstehungsprozesses um 1770 durch Brandrisse beschädigt, haben Farbveränderungen und weitere, der Zeit geschuldete Abplatzungen und Ausbrüche sowie deutlich sichtbare Altrestaurierungen ihre Spuren an der Figurengruppe hinterlassen.
Der Freundeskreis des Museum Ratingen hat sich daher entschlossen, die Restaurierung dieser für das Lebenswerk Melchiors und für die Sammlung des Museum Ratingen bedeutenden Porzellanfigur von J. P. Melchior zu finanzieren.